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25.07.2025

Gewinn bei VW bricht um mehr als ein Drittel ein

Der Gewinn von Volkswagen ist im zweiten Quartal um mehr als ein Drittel eingebrochen. Gründe seien die Belastungen durch US-Zölle, Umstrukturierungsmaßnahmen und niedrigere Gewinnspannen bei E-Autos.

Gewinn bei VW bricht um mehr als ein Drittel ein

Der VW-Konzern hat im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Nach Steuern verdienten die Wolfsburger mit 2,29 Milliarden Euro 36,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie der Konzern am Freitag, den 25. Juli 2025, mitteilte. Bereits zum Jahresstart hatte der Konzern eine miserable Quartalsbilanz vorgelegt, der Gewinn brach bereits in den ersten drei Monaten um 41 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro ein.

 

Auch das zweite Quartal ist enttäuschend, das operative Konzernergebnis sackte um gut 29 Prozent auf 3,83 Milliarden Euro ab, was einer operativen Marge von 4,7 Prozent entspricht. Das war im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Der Umsatz lag trotz etwas gestiegener Auslieferungen drei Prozent im Minus bei 80,6 Milliarden Euro.

 

Allein die Zölle schlugen in der ersten Jahreshälfte mit 1,3 Milliarden Euro zu Buche. Dazu kommen Zusatzbelastungen für die Sparprogramme bei den Marken Volkswagen und Audi sowie bei der Softwaretochter Cariad. Auf das Ergebnis drückte auch der höhere Absatz von Elektroautos, mit denen VW immer noch weniger Geld verdient als mit vergleichbaren Verbrennern.

 

Finanzchef Arno Antlitz betonte, wegen der genannten Belastungen liege das Ergebnis im zweiten Quartal «am oberen Ende» der Erwartungen. «Doch am Ende zählt das Geld, was tatsächlich in der Kasse ankommt.» VW müsse daher seine Umbaustrukturierung «entschlossen umsetzen und wo nötig beschleunigen». Bei der Kernmarke VW sollen bis 2030 rund 35’000 Arbeitsplätze wegfallen, fast ein Viertel aller Stellen.

 

Konzernchef Oliver Blume erklärte, der Volkswagen Konzern habe sich «in einem extrem herausfordernden Umfeld wirtschaftlich behauptet». Grundlage sei der Erfolg der neuen Produkte. «Wir haben Design, Technologien und Qualität spürbar verbessert und maßgebliche Fortschritte bei der Software erzielt.» Die Auftragsbücher seien «gut gefüllt». Im laufenden Jahr erwartet Volkswagen vor allem wegen der US-Zölle und auch wegen der Schwäche bei Porsche und Audi weniger Gewinn. Der Anteil des operativen Gewinns am Umsatz dürfte nur noch zwischen 4,0 und 5,0 Prozent landen, teilte der Wolfsburger DAX-Konzern mit. Bisher sollten 5,5 bis 6,5 Prozent übrig bleiben. Analysten hatten bereits im Schnitt weniger als fünf Prozent Marge auf dem Zettel.

 

Dabei sind die derzeit geltenden Zölle am unteren Ende der Prognosespanne einbezogen. Sollten sie wieder auf zehn Prozent gesenkt werden, wird das obere Ende der Spanne anvisiert. Der Konzern betont: «Es besteht hohe Unsicherheit in Bezug auf die weitere Entwicklung der Zollsituation und ihrer Effekte und Wechselwirkungen.» (pd/ir)

 

www.volkswagen.ch

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