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19.08.2025

Comparis-Vergleich: Versicherungsprämien E-Autos oft günstiger

Ein Comparis-Vergleich zeigt: Für E-Autos gibt es bis zu 553 Franken Rabatt bei der Vollkaskoversicherung gegenüber vergleichbaren Fahrzeugen mit Verbrennermotor. In 70 Prozent der Fälle sind E-Autos günstiger zu versichern als vergleichbare Verbrenner.

Comparis-Vergleich: Versicherungsprämien E-Autos oft günstiger

«Elektroautos sind oft günstiger zu versichern – aber längst nicht für alle», sagt Comparis-Autoversicherungsexperte Harry Büsser. Eine aktuelle Analyse des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch zeigt: In 70 Prozent der Fälle sind Versicherungen für E-Autos günstiger als für vergleichbare Verbrenner. Für erfahrene Lenkende sind die Policen sogar in 88 Prozent der Fälle günstiger. Hingegen für Junglenkende nur in 52 Prozent der getesteten Fälle. Sie zahlen bei gewissen Modellen bis zu 951 Franken beziehungsweise satte 34 Prozent mehr. «Für viele ist die Versicherungskosten-Frage entscheidend bei der Wahl zwischen E-Auto und Verbrenner. Unsere Analyse zeigt, dass man nicht pauschal von einem Vorteil oder Nachteil sprechen kann – es hängt stark vom Profil der Fahrzeuglenkenden ab», erklärt Comparis-Autoversicherungsexperte Harry Büsser.

 

Junglenkende zahlen für die Versicherung eines E-Autos teilweise deutlich höhere Prämien als für Verbrenner. Besonders junge Männer müssen bei bestimmten Modellen teils massiv draufzahlen. Es sei klar, dass Versicherer Preisnachlässe nur gewähren können, solange sie wirtschaftlich tragbar sind. Bei jüngeren Fahrzeuglenkenden sei das oft nicht der Fall, weil sie statistisch häufiger Unfälle verursachen als ältere. «Eine Ursache dafür ist, dass Junglenker die Beschleunigung der Elektrofahrzeuge im Stadtverkehr unterschätzen», erklärt Comparis-Experte Harry Büsser.

 

Comparis hat für die Analyse sieben gängige Elektrofahrzeuge mit den jeweiligen Verbrenner-Pendants verglichen. Für vier typische Fahrerprofile (Alter, Geschlecht) in 10 Städten wurden die Vollkasko-Offerten bei 12 Schweizer Versicherern analysiert.

 

Den grössten Prämienrabatt gibt es demnach für Junglenker im Tessin mit dem «Hyundai Kona Electric». Die mittlere Vollkaskoprämie liegt dort bei 2’505 Franken – beim gleichwertigen Benziner von Hyundai sind es 3’058 Franken. Das ergibt eine Ersparnis von 553 Franken oder 18 Prozent für den E-Auto-Fahrer. Beim Hyundai ist die Prämie für das Elektroauto auch für die männlichen Junglenker in Zürich 17 Prozent günstiger.

 

Für Junglenkerinnen gibt es den grössten Elektrorabatt in Basel mit Peugeot. Rund 18 Prozent Prämie können hier gespart werden. Junglenkerinnen mit dem «Peugeot 208 Elektrik 100 kW Style» für 26’490 Franken zahlen eine mittlere Versicherungsprämie von 1’819 Franken, während die Prämie für den «Peugeot 208 1.2 MHEV 100 Allure» für 26’350 Franken im Schnitt bei 2’230 Franken liegt.

 

Erfahrene Lenker erhalten am meisten Elektrorabatt, wenn sie einen elektrischen Hyundai kaufen und im urbanen Tessin oder in St.Gallen wohnen. Der Elektro-Hyundai lässt sich jeweils fast 11 Prozent günstiger versichern als das vergleichbare Modell mit Verbrennungsmotor.

 

Erfahrene Lenkerinnen in Winterthur können über zehn Prozent Versicherungsprämien sparen, wenn sie den «Mercedes Benz EQA 250 Kombi 5-türig» kaufen statt den «Mercedes Benz GLA 200 7G-DCT». Ebenfalls über 10 Prozent Elektrorabatt erhalten sie in Winterthur, wenn sie den «Volvo EX40 Electric 70kWh Single Motor Essential» kaufen statt den «Volvo XC40 Benzin Mild Hybrid Plus Dark DCT».

 

Den höchsten Elektroaufschlag müssen Junglenker im Tessin zahlen: Für den «Mercedes-Benz EQA 250» liegt die mittlere Versicherungsprämie bei 3’721 Franken – beim «Mercedes-Benz GLA 200» mit Verbrennungsmotor nur bei 2’770 Franken. Das ergibt ein Prämienplus von 951 Franken oder satte 34 Prozent mehr für die E-Auto-Versicherung.

 

Der Hauptgrund dafür: Der E-Mercedes beschleunigt von 0 auf 100 km/h zwar leicht langsamer als sein Verbrenner-Pendant (8,9 Sekunden), aber von 0 auf 50km/h kommt er in nur 3,2 Sekunden, eine ganze Sekunde schneller als der Verbrenner. «Junge Lenker unterschätzen manchmal die Kraftentfaltung beim Anfahren. Genau dort passieren viele Unfälle Kreuzungen, Parkplätze, Ampelstarts», warnt Comparis-Experte Harry Büsser. Er rät: «Wer ein E-Auto kauft, sollte die Versicherungskosten unbedingt vorab vergleichen. Bei bestimmten Modellen und Fahrergruppen kann der Unterschied mehrere Hundert Franken pro Jahr ausmachen.»

 

Versicherer kalkulieren bei erfahrenen Lenkenden meist mit einem tieferen Unfallrisiko. So zahlen erfahrene Männer für einen E-Mercedes-Benz in Zürich eine Prämie von 1’309 Franken, während Junglenker 3’249 Franken pro Jahr zahlen, also fast 2’000 Franken mehr pro Jahr. Bei den Frauen zahlen Junglenkerinnen beim gleichen Modell in Zürich 2’958 Franken, während es bei erfahrenen Lenkerinnen nur 1’265 Franken sind.

 

Neben dem Alter der versicherten Person wirkt sich der Wohnort massiv auf die Prämie aus. Tessin, Genf und Lausanne gehören gemäss der Comparis-Analyse zu den teuersten Regionen. So muss etwa ein Junglenker für einen E-Mercedes EQA im Tessin 3’721 Franken Versicherungsprämie bezahlen, während es in Biel 2’736 Franken sind.

 

Letzteres gehört mit Basel, Bern und Winterthur zu den Orten, wo tendenziell die günstigsten Prämien gefunden werden – sowohl für Verbrenner als auch für Stromer. So zahlen Junglenkerinnen in Bern für den getesteten E-Volvo eine Prämie von 2’433 Franken, während sie im Tessin 3’146 Franken bezahlen.

 

«Nicht nur bei den Versicherungsprämien kann sich der Blick aufs Elektroauto lohnen. Auch bei den Motorfahrzeugsteuern bieten viele Kantone Rabatte», beobachtet Büsser. So bietet etwa Zürich eine komplette Steuerbefreiung für E-Autos. In Bern gibt es typischerweise 60 Prozent Rabatt während der ersten 4 Jahre. Und in Graubünden profitieren E-Auto-Besitzende typischerweise von 80Prozent Steuerreduktion. «Es lohnt sich, die steuerlichen Anreize beim Kaufentscheid zu berücksichtigen», sagt der Comparis-Experte.

 

«Der Blick aufs Gesamtpaket lohnt sich: Neben der Versicherung spielen auch Anschaffungspreis, Unterhalt, Energie- und Steuerkosten eine Rolle. Wer alle Faktoren einbezieht, kann mehrere Tausend Franken pro Jahr sparen», betont Comparis-Experte Harry Büsser. (pd/ir)

 

www.comparis.ch

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